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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Hilfe - ich laufe immer dieselbe Marathonzeit!

Zwei bis dreimal pro Saison läuft er einen Marathon, und das schon seit einigen Jahren.

In der ersten Zeit hat er sich regelmäßig verbessert, von knapp vier Stunden auf 3h30, dann ein paar Mal um die 3h15, schließlich – mit wesentlich ernsthafterem Training (und vor allem mit einem wesentlich geringeren Krafttrainingsaufwand, so dass die Muskelberge am Oberkörper doch langsam, aber sicher schwanden…) bald einmal unter 3h. Nach weiteren zwei Jahren war er dann bei 2h45 angelangt, und das schien auch das Ende der Fahnenstange zu sein. Es folgten in etwa 15 Marathons zwischen 2h45 und 2h53. Auch mit noch ausgeklügelterem Training, mit höherem Kilometerumfang, mit mehr Intensitäten gelang es ihm nicht, Richtung 2h40 zu kommen. Das lag zwar vielleicht daran, dass er einfach genetisch nicht „zu mehr geschaffen war“ (wobei sein Niveau ja unbestreitbar hoch war), es gab aber vielleicht noch einen anderen Grund, und der soll heute näher beleuchtet werden.

Davor aber noch der Hinweis darauf, dass dieses tatsächlich reale Beispiel – der Name soll hier nicht genannt werden – auf sehr viele Hobbyathleten umzulegen ist, denn sehr viele begehen – wenn man das überhaupt so bezeichnen will – den gleichen Fehler. Sie laufen „nur“ Marathon. Das soll jetzt zwar nicht heißen, dass sie ansonsten gar keine Wettkämpfe bestreiten – mitnichten – 5er, 10er, Halbmarathons und dergleichen werden alle „aus dem Training heraus“ mitgenommen, aber man setzt einfach seine Schwerpunkte jahraus, jahrein lediglich auf seine Marathon-Teilnahmen. Und das ist schade, zumal man sich so auf der einen Seite die Möglichkeiten nimmt, auf anderen Strecken wirklich schnell zu sein, auf der anderen Seite aber wahrscheinlich auch die Möglichkeit, sich auf der Marathonstrecke weiter zu verbessern.

Zurück zu unserem Anfangsbeispiel. Dieser Läufer hat eine Halbmarathon-Bestzeit von 1h19. Gut, keine Frage, aber nicht zu 2h45 passend. Ganz zu schweigen von dessen 5er- und 10er-Bestzeiten, die sind – weil er diese Distanzen noch nie ernsthaft gelaufen ist – nicht einmal vorhanden. Man sagt ja allgemein, dass die Halbmarathonzeit mal 2 plus 10 Minuten die mögliche Marathonzeit ergibt. Wären im vorliegenden Fall 2h48. Dieser Läufer kommt aber nicht „von unten“, sprich, von den Unterdistanzen, deren Zeiten man dann im BESTEN Fall umrechnen kann auf die Marathonzeit, sondern „von oben“, also von den langen Distanzen. Eine weitere Leistungsverbesserung im Marathon scheint in diesem Falle sehr wohl die Verbesserung seiner Unterdistanzzeiten, ein Halbmarathon irgendwo zwischen 1h16 und 1h17 sollte schon drinnen sein; über 5km zumindest ein 3:20er-Schnitt, über 10km eine Zeit unter 35 Min. Mit entsprechendem Training wohlgemerkt, und dazu bedürfte es mal ein, zwei Jahre lang einer anderen Zielsetzung OHNE Marathon und Marathontraining.

Auch für den Kopf bedeutete dies neue Motivation, einfach, weil einmal ganz anders trainiert werden würde, und weil kürzere Wettkämpfe anders gestaltet sind, UND  weil es heutzutage möglich ist, kleinere Wettkämpfe mit solchen Leistungen zu gewinnen. Beim Marathon hingegen ist man mit 2h45 nur selten in der Lage, den Gesamtsieg mit nach Hause zu nehmen. Wenn man ein bis zwei Jahre auf den Unterdistanzen verbracht hat und – hoffentlich – auch die gewünschten Leistungen gezeigt hat, kann man ja – so man dann überhaupt noch will und nicht zu viel Gefallen am schnelleren Laufen gefunden hat – wieder zurück auf die Marathondistanz wechseln. Und wird dann mit Sicherheit – wobei, Garantie gibt es natürlich keine – zumindest die Chance vorfinden, Richtung 2h40 laufen zu können. Sollte dies nicht gelingen, hat man wenigstens auch im HM, am 10er und am 5er „ordentliche“ Bestzeiten stehen. In diesem Sinne – traut euch!!!

Link: www.maxfunsports.com

01.11.2014, 18:00:00
Foto: MaxFun Sports
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